Die Kunst der Tierfotografie
Geduld, Respekt und die Suche nach dem perfekten Moment
Es gibt nichts Schöneres
in der Natur als das Licht,
wie es durch die Augen
eines Tieres reflektiert wird.Ansel Adams
Ich bin leidenschaftlich gern Menschen-Fotografin, aber zwischendurch habe ich auch gerne Tiere vor meiner Linse. Es ist für mich eine Übung in Geduld und Respekt. Tiere zu fotografieren lehrt mich, in der Gegenwart zu verweilen und den Moment zu schätzen.
In unserer hektischen Welt mangelt es uns oft an Geduld. Aber in der Tierfotografie ist Geduld nicht nur eine Tugend, sondern eine Notwendigkeit. Tiere folgen ihrem eigenen Zeitplan und lassen sich nicht drängen. Hier muss ich lernen, den Dingen ihren Lauf zu lassen und auf den perfekten Augenblick zu warten.
Wichtig ist auch, eine ruhige Ausstrahlung zu bewahren. Tiere spüren unsere Energie und reagieren darauf. Durch Ruhe und Gelassenheit kann ich eine Vertrauensbasis schaffen, die es mir ermöglicht, sie in ihrer natürlichen Schönheit einzufangen.
Dabei ist es mir ein Anliegen, die Tiere nicht als Requisiten zu missbrauchen. Es geht nicht darum, sie in unnatürliche Posen zu zwingen oder Stress für den „perfekten Shot“ zu erzeugen. Vielmehr möchte ich ihre Authentizität und Einzigartigkeit festhalten.
Ein unvergessliches Erlebnis war das Shooting mit Hansjörg Meraner, seinem treuen Hund Point, dem charismatischen Ziegenbock Franz und den vier majestätischen Pferden Silvi, Sani, Speiki und Omana. Es war eine Herausforderung, aber auch ein wunderbares Beispiel dafür, wie Geduld und Respekt belohnt werden. Die natürliche Interaktion und das unverstellte Wesen dieser Tiere zu fotografieren, war eine wahre Freude.
Tierfotografie ist für mich eine ständige Lernreise. Sie erinnert mich daran, im Moment zu leben, die kleinen Dinge zu schätzen und die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Es ist eine Kunst, die nicht nur technisches Können erfordert, sondern auch ein tiefes Verständnis und Einfühlungsvermögen für die natürliche Welt.
Villanders, Oktober 2023