ATA TUSI
Mutual Inspiration
Bei „ATA TUSI . Mutual Inspiration“ inspirieren sich Text und Bild abwechselnd. Einmal ist es ein Bild, das den inspirierenden Impuls für einen Text liefert, dann ist es ein Text, der ein Bild entstehen lässt. In diesem Wechselspiel sammeln sich Monat für Monat neue Text-Bild-Paare.
Das Bild einer Mohnknospe beispielsweise, das die Blüte kurz vor ihrer Entfaltung zeigt, findet sein Gegenstück in der Geschichte einer Verwandlung. Weibliche und männliche Elemente aus dem Bild kehren thematisch im Text ebenso zurück, wie die Vorstellung der Kurzlebigkeit. Beide, Bild und Text, leben von den Widersprüchen und der Dominanz der Farbe.
Der Schwerpunkt bei ATA TUSI liegt im Moment der Inspiration. Während die Fotografien diesen Augenblick bildlich festhalten, fangen die entstandenen Texte die Idee in Worten ein und liefern damit das Rohmaterial für zukünftige schriftstellerische Arbeit.
Die Begriffe „Ata“ und „Tusi“ stammen aus dem Samoischen und bedeuten „Text“ und „Bild“.
Der Brief
Der Brief
Kurts Augen leuchteten als er seinen Freund vor sich stehen sah: „Wenn ich dich so ansehe, dann bin ich wirklich stolz auf dich. Ich freu mich riesig für dich!“
Ben hatte sich gerade um die eigene Achse gedreht, sich sogar den Ring probeweise an den Finger gesteckt, den Kurt dann verwahren sollte und stand nun vor ihm, strahlte heller als die Sonne draußen. Dass sein bester Freund an diesem Tag und in dieser Stunde bei ihm war, bedeutete ihm sehr viel. Und dass er die Gefühle benannte, die ihn augenscheinlich überwältigten, rührte ihn. Sein Freund aus Kindheitstagen, sein Gipfelgenosse, sein Bierkumpel Kurt - heute in dunkelblauem Anzug, mit weißer Rose im Knopfloch, war er der richtige Mann am richtigen Ort. Kurt hatte es immer schon geschafft, ihm Ruhe zu vermitteln. Auf Kurt war Verlass. Kurt würde ihn in einer knappen Stunde auch am Traualtar zur Seite stehen.
weiterlesen
Ben machte einen Schritt auf seinen Trauzeugen zu, um ihn zu umarmen, da klingelte Kurts Handy.
„Mach mal“, gab ihn Ben frei und wandte sich dem großen Wandspiegel zu.
„Es ist Mia“, antwortete Kurt und verzog sich Richtung Fenster, während er den Anruf annahm: „Hallo Liebes, na wie geht’s?“.
Ben war zufrieden mit seinem Spiegelbild, konnte sich gar nicht sattsehen an sich selbst. Mehrmals drehte er sich von links nach rechts und von rechts nach links, wischte hier ein vermeintliches Haar weg, glättete dort den Stoff und legte sich die Hand mit dem glänzenden Ring auf das Hosenbein. Zufrieden spähte er zu seinem Freund, der mit dem Rücken zu ihm am Fenster stand und hörte wie er sagte: „Nein, das stimmt so nicht. Mia bitte, lass mich das erklären, aber nicht jetzt. Ich kann gerade nicht. Wir müssen gleich los“.
Es schien irgendein Missverständnis mit Mia zu geben. Und irgendwie war Ben nicht überrascht. Mia war immer schon eine komplizierte Frau gewesen. Ein Rätsel, was Kurt an ihr fand und mehr noch, dass er sie überhaupt geheiratet hatte. Heute erbrachte sie den Beweis, dass sie außerdem unfair war. Sie wusste, dass Kurt bei ihm war, war natürlich auch eingeladen, hatte aber kurzfristig entschieden, nicht mitzukommen. Ihr Sohn hatte Windpocken oder Mumps. Was wollte sie also?
Ben wollte sich seinen Tag jedenfalls nicht mit Gedanken an Mia verderben lassen und blickte sich suchend im Zimmer um. Da fiel ihm Veras Brief ins Auge. Er lag auf dem Nachttisch. Vera hatte ihn am Morgen in einem großen Kuvert voller goldener Herzen durch den Türspalt geschoben. Als er ihn gelesen hatte, war sein Herz fast übergegangen vor Glück. Jetzt wollte er sich in diesen Zeilen noch einmal räkeln, bis Kurt sein Telefonat beendet hatte und sie los mussten.
Während Kurt Schwierigkeiten zu haben schien, zu Wort zu kommen, setzte sich Ben aufs Bett und begann die Worte vor seinen Augen zu inhalieren:
„Mein alles geliebter Ben. Du Schönster aller Schönen. Mein absoluter Lieblingsmensch. Mein Glück und meine Freude. Seit wir uns vor zwei Jahren in Venedig kennengelernt haben, ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht an dich gedacht und mich nicht nach dir gesehnt hätte. Und heute wollen wir uns versprechen, den Rest des Lebens gemeinsam zu verbringen. Ich weiß es schon seit zwei Jahren: Ja, Ja, und Jaaaa! Mein geliebter, wunderbarer Ben! Ja, ich will.“
„Nein, nein Mia, ich möchte das jetzt nicht diskutieren. Ich kann das jetzt nicht. Bitte“, zischten Kurts flehende Worte im Hintergrund. Ben räusperte sich und versuchte, sich auf seinen Brief zu konzentrieren: „Mein Herz geht über, wenn ich an dich denke und die Liebe in mir spüre, die ich für dich empfinde. Ich will für dich da sein. Immer. In guten wie in schlechten Zeiten. Ich weiß, dass uns nichts passieren kann, solange wir uns lieben“.
„Mia, das ist unfair und du weißt das auch. Ich werde jetzt auflegen. Ich kann jetzt nicht und bitte dich, das zu respektieren. Morgen können wir über alles reden“, platzierte Kurt nun deutlich hörbar in sein Smartphone.
Instinktiv blickte Ben zu Kurt hinüber und wunderte sich nun doch. Das war gar nicht Kurts Art. Der stand jedoch immer noch mit dem Rücken zu ihm. Hilflos wandte sich Ben wieder Veras Zeilen zu. Die schienen ihre magische Kraft vom Morgen nur widerwillig hergeben zu wollen. Ben rückte sich zurecht, zog kurz die Schultern zurück und seinen Rücken gerade dann nahm er den Brief fest in seine Hände. Wo war er stehen geblieben? Hier, „… solange wir uns lieben.
Licht meiner Träume, Traummann, Mann aller Männer. Ich liebe einfach alles an dir, dein ansteckendes Lachen, die zarten Härchen auf deinen Armen, deine warmen, weichen Hände …“
„Tja, dann lass es eben. Schluss jetzt. Mia ich sage es ein letztes Mal. Morgen können wir über alles reden. Nicht jetzt. Tschüss“. Kurts Schritte kamen schnell näher. Als ob das Gespräch in einem anderen Raum stattgefunden hätte, schloss er mit einer kurzen an Ben gerichteten Entschuldigung rasch eine unsichtbare Tür hinter sich. Dann trat er vor Ben: „ Und? Bist du bereit? Wollen wir?“.
Ben sah seinen Freund an und zögerte kurz, als müsse er sich in seiner Haut zurechtfinden, dann nickte er. „Bin bereit“, spuckte er aus, legte den Brief zur Seite und stand auf.
Schwarze Männer
Schwarze Männer
Wer geht so schnell, gebeugt nach vorn,
Es ist die Frau in ihrem Zorn.
Sie will ihn fesseln, ihn befrei‘n
Würd am liebsten nur laut schrei’n.
-Warum nicht gleich, warum erst jetzt? -
-Zurück bleibst du, allein, verletzt!-
Mit jedem Schritt sie Wunden leckt
Sie neue Bilder in sich weckt.
Bald kann sie die Kirche sehn,
Sieht dort schwarze Männer stehn.
weiterlesen
„Kein Eintritt heute. Geh’n Sie fort“
– Was soll das hier am heilg’en Ort?
Wer sind Sie, wer glauben Sie zu sein?
Ich bin jetzt hier, ich will jetzt rein. –
Der Mann sie an der Schulter fasst,
Sie reißt sich fort in ihrer Hast.
Sie läuft davon und springt hinab.
Landet weich auf einem Grab,
Läuft weiter zu der Türe hin;
Hat nur das Recht in ihrem Sinn.
– Was treibt mich an, was treibt mich fort?
Das rechte Maß in mir verdorrt! –
Sie will nicht hören, zieht in den Krieg,
Will endlich holen sich den Sieg.
Da steht ein zweiter schwarzer Mann,
Will sie halten, fesseln, um sie dann
Daran zu hindern, den Schritt ins Innere zu tun,
Wo Kopf und Herz in Taten ruhn.
Sie entwischt mit List und Kraft,
Endlich sie’s zur Türe schafft,
drückt sie fest und macht sich schwer;
Drinnen ist die Kirche leer.
Kalte Milch
Kalte Milch
Nina wollte ihren Ärger loswerden, runterschlucken. Instinktiv ging sie zum Kühlschrank.
Langsam begann sie den Inhalt abzuscannen. Worauf hatte sie Lust? Was würde in einer Situation wie dieser schmecken? Noch bevor ihre Wünsche eine konkrete Form annehmen konnten, prallten sie an der harten Realität ab. Karotten und Radieschen taugten nicht als Seelentröster und ein Avocadobrot war ihr zu umständlich. Wie üblich, hatte ihre Veggie Mitbewohnerin beim Einkauf nur an sich gedacht und somit war nichts Essbares da. Außer Milch. Na dann. Kalte Milch ging immer.
weiterlesen
Der Abend war eigentlich recht gut angelaufen. Hannah‘s Idee mit dem Kleeblatt war perfekt. Sie und Leon und Hannah mit Felix. Was als Vier-Freunde-Abend ausgespielt wurde, hätte in einem romantischen Date enden können.
Hätte.
Hat aber nicht.
Dabei waren sie und Leon das ideale Paar, passten wunderbar zusammen. Beide waren sportlich, beide hübsch, beide hatten einen ähnlichen Humor und beide waren intelligent. Na ja, so ganz der hellste war er vielleicht doch nicht. Sonst hätte er sich schließlich anders verhalten. Beim Tanzen hat er sie die ganze Zeit angesehen, der muss doch auch etwas gefühlt haben. Immer wieder hat er sie angesehen, ihr Hoffnungen gemacht. Nur deshalb kam ihr die Frage über die Lippen, ob er sie nach Hause begleiten wollte. Und was tut er? „Klar“, sagt er und lädt Hannah und Felix ein, auch mitkommen. Der checkt rein gar nichts. So verhält sich doch kein Mann!
Der konnte ihr gestohlen bleiben, der Milchbubi, der.
Im Untergrund
Im Untergrund
weiterlesen
Es war einmal
Es war einmal
Es war einmal eine mächtige Herrscherin, die mit ihrem Sohn in einem wunderschönen Schloss am Meer lebte. Ihr Mann, der König, war früh gestorben, so dass sie sich alleine um die Regierungsgeschäfte kümmerte.
Als der 25. Geburtstag ihres Sohnes nahte, überkam die Königin eine große Unruhe. Ihr Sohn war erwachsen geworden, würde heiraten und, so befürchtete sie, seine Frau mehr lieben als seine Mutter. Dieser Gedanke ließ sie nächtelang nicht schlafen und sie beschloss, die Mädchen selbst zu suchen, unter denen der Königssohn an seinem Geburtstag eine Gemahlin wählen sollte. Dem Königssohn war das recht. Schließlich war er daran gewöhnt, dass seine Mutter alle Entscheidungen traf. Bis zu seinem Geburtstagsfest wollte er sich mit seinen Freunden bei Jagdausflügen und Reitturnieren vergnügen.
weiterlesen
Bald ließ die Königin im ganzen Land die Kunde von der Brautschau des Königssohnes verbreiten. Dafür waren alle jungen Mädchen zwischen 16 und 18 Jahren zu einem Fest eingeladen. Königliche Berater würden die schönsten und anmutigsten unter ihnen auswählen. Diese durften dann vor die Königin treten, um sich einer weiteren Prüfung zu unterziehen. Nur die Mädchen, die das Wohlwohlen der Königin für sich gewinnen konnten, wurden dem Königssohn schließlich vorgestellt.
Die Nachricht über die Brautsuche des Königssohnes verbreitete sich rasch und kam auch Paradise zu Ohren. Paradise lebte mit ihrem Vater und ihrer Stiefmutter in einem kleinen Haus am Fluss. Ihre Mutter war gestorben als sie sieben Jahre alt war. Der Vater hatte wenig später wieder geheiratet und seitdem kümmerte sich die Stiefmutter um das Mädchen, da der Vater oft tagelang unterwegs war. Die Stiefmutter mochte Paradise, doch hatte sie sich ihr Leben anders vorgestellt und träumte selbst von Reisen in die große Welt.
Paradise erzählte ihrer Stiefmutter vom königlichen Aufruf. Wie alle Mädchen hoffte sie, vom Prinzen auserwählt zu werden. Die Stiefmutter aber witterte sogleich die Gelegenheit, durch Paradise zu Macht und Reichtum zu gelangen und ihrem Alltag zu entfliehen. So waren sich beide rasch darüber einig, dass Paradise der Einladung folgen sollte. Allein der Vater mahnte, dass ein solcher Handel nichts Gutes bringen würde.
„Was redest du da, Mann?“, schimpfte ihn seine Frau, „keiner geht es besser als der Frau des Königssohnes.“ Damit wandte sie sich ab und ließ ihn traurig stehen.
Bei den Worten der Stiefmutter empfand Paradise Mitleid mit ihrem Vater, doch schon wurde sie von ihr fortgezogen und mit begeisternden Worten überschüttet. Schnell vergaß Paradise ihren Vater und suchte gemeinsam mit ihrer Stiefmutter die schönsten Kleider aus, probierte die raffiniertesten Frisuren und übte die charmantesten Posen.
Am Tag des Festes, begleitete die Stiefmutter Paradise bis zum Schlosstor. Dort mahnte sie:
„Mein Täubchen, vergiss nicht, dass von diesem Tag deine Zukunft abhängt. Du musst alles tun, damit du vor die Königin treten darfst“.
Überzeugt betrat Paradise den großen Festsaal. Sie kam sich vor wie in einem Taubenschlag. Überall flatterten und gurrten hübsche Mädchen herum und warteten darauf, in den Himmel zu fliegen.
Schließlich betraten die königlichen Berater den Saal und machten sich daran, jedes einzelne Mädchen von allen Seiten zu begutachten. Am Ende jeder Inspektion verkündeten sie ihr Urteil, das oft sehr hart ausfiel. Viele Mädchen brachen darüber in Tränen aus und verließen schluchzend den Festsaal. Paradise spürte, dass die Angst zu versagen, wie eine dunkle Wolke über ihr hing und hoffte nicht im Regen stehen zu bleiben.
Als die königlichen Berater zu ihr traten, versuchte sie ihr freundlichstes Lächeln und auch während sie von allen Seiten begafft wurde, hielt sie tapfer daran fest. Als jedoch eine Hand auf ihrem Po klatschte, blieb ihr das Lächeln im Halse stecken. Wütend drehte sie sich um.
„Nun guck nicht so, du Ding“, scherzte der Berater, „freu dich, du darfst der Königin unter die Augen treten. Allerdings solltest du dir bis dahin deine Haare glätten. Seine Majestät mag keine Locken.“
Damit wurde sie nach Hause geschickt. Paradise wusste nicht, ob sie sich freuen oder ob sie weinen sollte. Unwillkürlich dachte sie an ihre Mutter, wie sie ihre Locken geduldig und voller Liebe gekämmt hatte, und Tränen stiegen in ihr hoch. Sie wollte ihr Haar und die Erinnerungen nicht glätten.
„Eine andere Frisur bringt Abwechslung in dein Leben. Glatte Haare stehen dir bestimmt gut,“ redete die Stiefmutter ihr zu, „warte nur, bis du erst mal Prinzessin bist, dann kannst du mit deinen Haaren tun, was du willst.“ Der Vater, der das mitanhörte, schüttelte den Kopf und wollte etwas sagen, doch als er dem forschen Blick seiner Frau begegnete, kam kein Wort mehr über seine Lippen.
Ein paar Wochen später brachte ein Kurier die persönliche Einladung zum Empfang der Königin. Die Stiefmutter holte das Glätteisen hervor und redete auf das Mädchen ein, während es stumm auf seinem Stuhl saß und die Veränderung über sich ergehen ließ. Dann begleitete sie Paradise bis zum Schlosstor und schärfte ihr ein, wie wichtig es sei, die Erwartungen zu erfüllen, um ans Ziel zu gelangen.
Langsam ging Paradise zum großen Festsaal. Dort türmten sich die köstlichsten Speisen in goldenen Schüsseln und Diener boten den Mädchen bunte Getränke an. Die herausgeputzten jungen Damen standen in Grüppchen zusammen, manche lachten, andere zappelten nervös herum, während die Hofkapelle vornehme Musik spielte.
Plötzlich trat Stille ein. Die Königin hatte den Saal betreten und setzte sich auf ihren Thron. Das erste Mädchen nahm Platz doch als es zur Antwort ansetzte, begann es zu stottern und wurde umgehend nach Hause geschickt. Das nächste Mädchen redete, als ob es um sein Leben ging und wurde deshalb mit einer Absage bestraft. Dann wurde Paradise nach vorne gebeten.
„Paradise, was für ein schöner Name. Wie kommst du dazu?“, fing die Königin an.
„Meine Eltern haben sich kennengelernt, weil mein Vater meiner Mutter einen Paradiesapfel geschenkt hat. Das war der Anfang ihres Glücks, das ihnen mit meiner Geburt vollkommen schien, daher haben sie mir diesen Namen gegeben“, antwortete Paradise.
Die Königin fragte weiter: „Und, haben sie es je bereut, dich so genannt zu haben?“
Die Frage traf Paradise im Herzen und sie stockte. Dann erzählte sie vom Tod ihrer Mutter und der zweiten Heirat ihres Vaters.
Die Königin hörte aufmerksam zu und stellte ihr eine letzte Frage: „ Sag, Mädchen, was hat ein Paradiesapfel so Besonderes an sich?“
„In unserem Garten wächst der schönste Paradiesapfelstrauch weit und breit. Meine Großmutter hat ihn gepflanzt und mein Vater hegt und pflegt ihn noch heute. Jedes Jahr trägt er die köstlichsten Früchte. Sie begleiten uns über den Winter und schenken uns Hoffnung und Farbe in den kalten, grauen Wintermonaten. Denn jede Frucht trägt Hunderte blutroter Kerne in sich, als Zeichen für die Fruchtbarkeit und das Leben“, antwortete Paradise.
Der Königin gefiel die Antwort, und sie übergab Paradise eine Einladung für das anstehende Geburtstagsfest.
Damit war Paradise entlassen. Vor dem Schloss übergab sie ihrer Stiefmutter schweigend den Brief, die alsbald in Tränen der Erleichterung ausbrach. Paradise ließ sich umarmen und antwortete auf alle ihre neugierigen Fragen, konnte selbst jedoch keine Freude empfinden.
Diese dritte Einladung war mit der Aufforderung verbunden, ein Geschenk für den Königssohn mitzubringen. Die Stiefmutter selbst wollte sich darum kümmern und besorgte eine wertvolle Vase. Sie war handgefertigt und kunstvoll bemalen. Am Tag vor dem Fest passierte es jedoch, dass Paradise die Vase aus Versehen fallen ließ und sie in Tausend Stücke zersprang. Der Vater entdeckte das Mädchen, wie es weinend am Boden saß und versuchte, die Scherben zusammenzukleben.
„Stiefmutter wird so enttäuscht sein“, schluchzte das Mädchen, und der Vater nahm es in die Arme.
„Ich werde dir ein anderes Geschenk besorgen“, tröstete er seine Tochter und kam bald darauf mit einem Paket zurück, das genauso aussah wie jenes der Stiefmutter.
„Hast du eine zweite Vase gefunden?“, fragte Paradise
„Nein, es ist ein viel schöneres Geschenk. Vertrau mir!“, erklärte ihr der Vater geheimnisvoll, „ich habe es nur genauso verpackt wie die Vase, damit niemand etwas von dem kleinen Malheur erfährt“.
Als der Geburtstag des Königssohnes gekommen war, brachte die Stiefmutter Paradise wieder bis zum Schlosstor und trug ihr auf, ja nichts falsch zu machen.
Die Fahnen des Reichs wehten von den Zinnen des Schlosses und die Fanfaren spielten, als Paradise den mit Blumen geschmückten Festsaal betrat. Wieder spielte die Musik und Diener bewirteten die zahlreichen Gäste. Schließlich kamen auch die Königin und ihr Sohn und nahmen Platz, damit die geladenen Mädchen ihre Geschenke und Glückwünsche überbringen konnten.
Als Paradise bemerkte, dass jedes Geschenk bei der Übergabe geöffnet wurde, fror ihr das Blut in den Adern vor Schreck. Was hatte ihr Vater wohl gefunden, das schöner und passender sein konnte als die Vase, fragte sie sich und konnte ihre Aufregung kaum verbergen. Als sie an der Reihe war, starrte sie so sehr auf den Diener, der ihr Geschenk öffnete, dass sie fast vergessen hätte, dem Königssohn zu gratulieren. Bevor dieser allerdings antworten konnte, schrie die Königin: „Was ist das? Was fällt dir ein, du kleines, dummes, unwichtiges Ding!“
Paradise war sprachlos. Ihr Vater hatte einen Paradiesapfel eingepackt.
Da stand die Königin von ihrem Thron auf und schmetterte ihn auf die Erde, wo er zerplatzte und seinen Saft wie Blut in alle Himmelsrichtungen spritzte. Paradise starrte auf die rote Frucht am Boden. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen und sie sagte: „Es ist das, was du aus mir machen wolltest“. Dann stand sie befreit auf und verließ den Festsaal, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
Sommerjob
Sommerjob
weiterlesen
Endlich Sommer
Endlich Sommer
Es ist die Zeit der Diebe,
Abschied
Abschied
Liebe Marie,
ich kann nicht mehr. Bitte verzeih mir das Leid, das ich dir gebracht habe und den Schritt, den ich tue. Für mich bedeutet er Erlösung, und ich hoffe schlussendlich auch für Dich.
Ich kann nicht mehr. Die Krallen der Dunkelheit ziehen mich an allen Seiten in die Tiefe. Quälen mich Tag und Nacht. Gefangen in dem engen, finsteren Loch wird das Licht zunehmend unerreichbar für mich. Nur selten kann ich am Ende dieses Labyrinths das Leuchten unseres gemeinsamen Glücks erkennen, mich noch einmal dorthin schleppen und kurz aufatmen, bevor die Dunkelheit mich wieder ruft.
Ich kann nicht mehr. Ein neues Licht lockt nun. Ich will glauben, dass es die Erkenntnis ist, endlich einen Ausweg zu sehen, das Geschenk, entscheiden zu dürfen. In meinem Elend ist die Klarheit das Einzige, das mir Frieden schenkt.
Liebe Marie, bitte verzeih mir. Mein größter Wunsch ist Erlösung, und dass für dich die Blumen wieder blühen. Bald. Versprich es mir.
Ich werde dich immer lieben.
Dein Hans
Die Silbermöwen
Die Silbermöwen
Seit ein paar Tagen standen die Zeichen auf Paarung.
Es war März. Einige der Männchen versuchten bereits, sich auf den Rücken der Weibchen in Stellung zu bringen. Besonders bei einem der Pärchen funktionierte das schon recht gut. Das Weibchen verhielt sich ruhig, das Männchen musste keine akrobatischen Leistungen vollbringen, um den Fortbestand der Spezies zu sichern. Richard war sich sicher, dass es sich dabei um Team 32 handelte. Das Dream Team vom letzten Jahr, das 4 Junge großgezogen hatte.
Silbermöwen zu beobachten war Richards Lebenssinn, das Geld verdiente er als Mitarbeiter im örtlichen Katasteramt. Seit ihm als Achtjährigem eine Silbermöwe genau in dem Moment in sein Wasserglas geschissen hatte, als er trinken wollte und er daraufhin nichts mehr runterbrachte, während seine Eltern und sein Bruder gelacht, von ihrem mit Legionellen versetzten Wasser getrunken hatten und im Krankenhaus gelandet waren, fühlte Richard sich diesen Tieren verbunden.
weiterlesen
Wenn Kinder ihre Eltern fragten, wer der große, dünne Mann auf dem Fahrrad sei, dann antworteten die gutmütigen unter ihnen „Richard Möwenherz, der unterwegs ist, seine Möwen zu retten“.
Richard merkte nichts davon, er führte sein Leben im Verborgenen, draußen in den Dünen und tauchte immer dann in den Foren der Vogelkundler auf, wenn es um die Rechte seiner Silbermöwen ging. Sein Interesse für die Silbermöwen war seit Jahren ungebrochen, während jenes für die Zweibeiner zusehends verkümmerte. Auf seinen Touren begleiteten ihn daher Fahrrad, Wasserflasche, Fernrohr und Digitalkamera. Nicht, dass er sich nicht auch manchmal Freunde oder eine Partnerin gewünscht hätte, aber er wusste einfach nicht, woran er so jemanden hätte erkennen können.
Richard trat in die Pedale, der Fahrtwind war noch kalt, auch wenn die Sonne schien. Als er am Strand sein Fahrrad abschloss, düste eine Gruppe Jungen auf ihren Bikes an ihm vorbei. Einige hatten eine Bierkiste hinten drauf, woraufhin Richard die Dünen in der entgegengesetzten Richtung wählte.
In seinem Versteck angekommen, trank er einen Schluck Wasser und holte Fernglas und Notizbuch heraus. In der beruhigenden Annahme darüber, dass hier keine Leute unterwegs sein würden, legte er sich gespannt auf die Lauer.
Team 32 war da, Team 22 ebenso. Letztere zankten sich mal wieder und Richard fragte sich, wie lange es noch dauern würde, bis sie sich neue Partner suchen würden. Am Boden hielt sich das Männchen aus Team 18 abseits und schien auf seine Partnerin zu warten. Richard durchforstete den Himmel und das Meer, doch auch er konnte sie nicht finden. Wenn er es sich recht überlegte, fehlte schon seit einer Weile jede Spur von ihr. Noch bevor er den letzten Eintrag im Notizbuch finden konnte, ging hinter seinem Rücken ein solch wildes Gekreische los, dass Richard alarmiert nach dem Fernglas griff.
„Welcher Vollidiot gibt den Möwen Brot? Kein Brot an Wasservögel. Das weiß doch jeder!“, ärgerte er sich. Nun war es so, dass er sich tagelang über Zwischenfälle ärgern konnte, die seine Möwen betrafen. Richard selbst empfand dies als anstrengend und um sich selbst etwas Gutes zu tun, hatte er sich angewöhnt, immer dann, wenn wer er sich ärgerte, einen Schluck Wasser zu trinken und großes imaginäres Loch zu schaufeln, um seine Wut bildlich darin zu vergraben.
Während er sich also umdrehte, grub er im Kopf sein Loch und trank einen Schluck Wasser. „Wieder mal so eine Tussi aus der Stadt, die die Welt retten will und dabei alles nur schlimmer macht“, schob er nach und begann damit das Loch wieder zuzuschütten.
Als er seinen Blick wieder Richtung Strand richtete, bemerkte mit Erleichterung, dass die Frau sich in Bewegung gesetzt hatte und an seinem Versteck vorbei den Strand entlang weiterging.
Zwei Tage später, Richard war wieder auf Beobachtungsposten und beobachtete gerade Team 32 beim Liebesspiel, brach das Chaos erneut aus und zerstörte jegliche Eintracht.
„Was zum Teufel“, fluchte Richard und begann auch gleich ein Loch auszuheben. Gleichzeitig zoomte er den futterbringenden Eindringling näher ran und erkannte auf Anhieb die Frau vom Tag zuvor. „Schon wieder die! Kommt die jetzt jeden Tag?“, zeterte er leise los, drehte sich um und grub noch ein Stückchen weiter, bevor er einen Schluck Wasser nahm. Als er wieder hinsah, war sie bereits an ihm vorbei.
Als wäre er vorgewarnt gewesen, entdeckte Richard die Frau ein paar Tage später bevor das Geschrei der Möwen ihn auf sie aufmerksam machte. Er dachte bereits daran, vorsichtshalber sein Loch aufzuwerfen, da entschied er anders und nahm sie genauer unter die Lupe. Die Frau warf den Möwen wieder Brot hin und setzte gleich darauf ihren Weg fort. So wie manche Menschen den Fernseher einschalten, wenn sie in die Wohnung kommen und dann nicht hinsehen, so schenkte diese Frau den Möwen ihre Aufmerksamkeit nur für den Moment des Fütterns. Im Geschrei der Möwen zog sie weiter. Das verwirrte Richard.
Als er sie das nächste Mal sah, ging sie wieder geradewegs zu den Möwen, fütterte sie und spazierte am Strand entlang weiter. Richard beobachtete sie durch sein Fernglas. Da hob sie ihren Kopf und sah geradewegs in seine Richtung. Ihr Blick ging plötzlich direkt durch seine Linse bis mitten in sein Herz und befahl ihm still zu stehen. Richards Herz gehorchte und traute sich erst weiter zu schlagen, als sie ihren Blick abwendete. Dann raste es laut trommelnd der verlorenen Zeit hinterher, auch dann noch als die Frau längst an Richard vorbeigegangen war.
Am nächsten Tag kam die Frau nicht und Richard ging früher als gewöhnlich nach Hause.
Als sie wieder am Strand auftauchte schluckten die Möwen das mitgebrachte Futter als wären sie am Verhungern. Richard war nicht minder gierig und studierte sie von Kopf bis Fuß. „Sie ist schön. Kein Firlefanz, kein unnötiger Schnick Schnack. Wunderschön und allein,“ durchströmte es ihn.
Auch in den nächsten Tagen enttäuschte sie ihn nicht. Sie kam, warf den Möwen Futter hin und wanderte inmitten des Geschreis weiter, die Blicke tief in die Dünen oder weit auf das Meer hinaus. Richard holte seine Digitalkamera heraus. Auf Bildern gehen keine Details verloren.
Zurück in seiner Wohnung setzte er sich an den Computer. Der Zauber, der sein Herz berührt hatte, ging nun auch auf seine Augen über. Richard meinte immer neue Ähnlichkeiten mit seinen Silbermöwen zu erkennen. Da war der Mund, verschlossen, still. Nicht wie bei anderen Menschen, die pausenlos lächelten oder redeten. Die vollen Lippen, die aufeinander ruhten, gaben keine Miene preis. Runde, schwarze Augen, die ins Leere sahen, doch denen keine Gefahr entging.
Soweit konnte Richard seine eigenen Überlegungen noch mit einer gewissen Belustigung betreiben, was ihn aber wirklich stutzig machte, war die Art, wie sie den Kopf hielt, so ruhig und erhaben, lange auf die Dünen gerichtet, den Strand oder das Meer. Niemals hastig, immer zielsicher.
Um es kurz zu machen, Richard begann auf die Frau zu warten. Sie tauchte regelmäßig alle paar Tage für ein paar Minuten auf und verschwand dann wieder hinter der nächsten Strandbiegung.
Richard machte Bilder, sammelte sie, wie er einst als Kind Möwenfedern gesammelt hatte und träumte abends im Bett von Begegnungen und gemeinsamen Abenteuern und konnte oft lange nicht einschlafen.
Als Richard am nächsten Morgen sein Fahrrad Richtung Straße schob, kam hinter der Hecke eine Nachbarin vorbei, die plötzlich ihren Hund an der Leine zog und mit ihm zu reden anfing. Richard war es gewöhnt, dass Menschen Wichtigeres zu tun hatten als ihn zu grüßen, wenn sie sich begegneten, doch diesmal traf es ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel: „Sie weiß, dass ich da bin, sie weiß, dass ich sie beobachte”. Richard sprang zurück ins Haus und sah sich die letzten Bilder nochmal an. “Da muss noch mehr sein, quälte er sich und langsam formte sich eine Überzeugung in ihm: “Sie will beobachtet werden und wartet jetzt darauf, dass ich den nächsten Schritt mache”. Wie die Sonne plötzlich hinter einer Wolke hervorkommt und alles überflutet, so legte sich die Hoffnung über seine Seele.
Voller Vorfreude radelte er zum Strand und brachte sich in Position. Er wollte sie mit neuen Augen sehen, sich zu erkennen geben. Heute, morgen, übermorgen, ihm fehlte noch ein Plan.
Sie kamen von hinten. Er hatte sie nicht bemerkt. Erst als sie ihn riefen, drehte er sich um. Zwei Polizisten, der eine sagte: „Guten Tag. Uns liegt eine Anzeige gegen Unbekannt wegen Stalking vor. Können Sie uns sagen was Sie hier machen?“ Der andere stand stumm daneben.
Gefangen
Gefangen
Es ist Mittag. Ich liege da und gucke fern. Ich liege mittags nie da und gucke fern. Nur heute. Mir fehlt die Kraft zu denken, geschweige denn etwas zu tun.
Es ist schwül draußen. Die Julihitze fährt wie eine Straßenwalze über meinen Willen.
Ich sollte den Artikel fertig schreiben, an dem ich gerade arbeite, schaff es aber nicht, mich dafür zu motivieren. Also bleib ich liegen und glotz in die Röhre. Die Nachmittagssendungen der Privaten kann ich mir trotzdem nicht antun. Soviel Ehre hab ich noch. Ich schalte um auf Netflix. Dort wird mir ein Streifen vorgeschlagen, der nach Rosamunde Pilcher riecht. Heute die Nummer vier in Italien. Ich schaffe ich es noch, mich zu fragen, warum mir so was vorgeschlagen wird, dann drücke ich, ohne mir Gedanken über die Antwort zu machen, auf OK. Ich weiß in den ersten vier Minuten wie der Film ausgehen wird. Genau das Richtige.
weiterlesen
Als die beiden Hauptdarsteller zum ersten Mal aufeinandertreffen bekomme ich Durst. Ich bin aber zu träge, um aufzustehen und mir was zu trinken zu holen. Also bleib ich liegen und durstig.
Er und sie nähern sich an, da klingelt mein Handy, das ich blöderweise in meiner Tasche habe. Die Tasche liegt in der Garderobe. Ich lass es klingeln, bis es aufhört. Vielleicht war’s Martin? Der ist daran gewöhnt, dass ich manchmal nicht antworte und wird es wieder versuchen. Ich bin ihm so unendlich dankbar für seine Geduld und wünsche mir, er wäre hier, damit ich ihm das auch mal sagen kann. Wir könnten diesen Film vielleicht gemeinsam schauen und ein bisschen rummachen.
Im Film küssen sich die beiden endlich, aber am nächsten Tag heiratet sie seinen Anwalt, also besäuft er sich und haut dann ab.
Ich sollte etwas anderes tun. Nicht einfach so rumliegen. Schade, dass ich mein Handy nicht habe, sonst könnte ich Martin zurückrufen und fragen, ob er heute früher nach Hause kommt.
Im Film versinkt er grad in Liebeskummer. Er trifft sich mit seiner Ex wegen irgendetwas. Sie merkt natürlich was mit ihm los ist, nickt ihm zu, als würde sie ihm die Erlaubnis erteilen, endlich das zu tun, was sein Herz ihm rät, und er packt seine sieben Sachen und fährt zu seiner neuen Liebe. Die hat sich inzwischen von ihrem Mann, dem Anwalt, getrennt. Mein Magen fühlt sich mulmig an.
Er steht am Grill im wunderschönen Schlossgarten, wo er ein kleines Restaurant eröffnet hat und bereitet gerade ein köstliches Essen vor. Da kommt sie mit ihrer Vespa angefahren, parkt unter einem uralten, schattigen Baum und geht auf ihn zu. Die ganze Zeit sieht sie ihm in die Augen und lächelt. Er wartet bis sie vor ihm steht, dann fragt er sie, wie es ihr geht. Gerade so als wollte er wissen, ob sie ihn liebt. Während mir die Tränen den Hals hochkriechen und in die Augen drängen werd ich ungeduldig. Sie erzählt, dass sie angefangen hat zu studieren. Er findet das großartig. Zusammen gehen sie ins Haus und in ihr Glück. Sie kriegen sich, und ich heule wie ein Schlosshund. Endlich.
Dann steh ich erleichtert auf und mache mich an die Arbeit.
Vietato soffermarsi e lordare
Vietato soffermarsi e lordare
weiterlesen
Fliegenschiss
Fliegenschiss
weiterlesen
Ich hör dir gerne zu
Ich hör dir gerne zu
Ich hör dir gerne zu
Vergess dabei mein Leben
Tauche ein in deine Welt
Und bin was ich bin, was ich bin.
Ich hör dir gerne zu
Verschmelze, schenk mich her
Sitze in der erste Reihe und
Bin ganz du.
weiterlesen
Ich führe nicht Regie
Leg meine Waffen nieder
Versink in deinen Träumen
Und spür die Sehnsucht leise rauschen.
Ohne Anfang ohne Ende
Nur ich in dir
für den Augenblick.