Abschied

BZ60952 Bearbeitet 2

Abschied

Liebe Marie,
ich kann nicht mehr. Bitte verzeih mir das Leid, das ich dir gebracht habe und den Schritt, den ich tue. Für mich bedeutet er Erlösung, und ich hoffe schlussendlich auch für Dich.
Ich kann nicht mehr. Die Krallen der Dunkelheit ziehen mich an allen Seiten in die Tiefe. Quälen mich Tag und Nacht. Gefangen in dem engen, finsteren Loch wird das Licht zunehmend unerreichbar für mich. Nur selten kann ich am Ende dieses Labyrinths das Leuchten unseres gemeinsamen Glücks erkennen, mich noch einmal dorthin schleppen und kurz aufatmen, bevor die Dunkelheit mich wieder ruft.
Ich kann nicht mehr. Ein neues Licht lockt nun. Ich will glauben, dass es die Erkenntnis ist, endlich einen Ausweg zu sehen, das Geschenk, entscheiden zu dürfen. In meinem Elend ist die Klarheit das Einzige, das mir Frieden schenkt.
Liebe Marie, bitte verzeih mir. Mein größter Wunsch ist Erlösung, und dass für dich die Blumen wieder blühen. Bald. Versprich es mir.
Ich werde dich immer lieben.
Dein Hans